Kündigungsgespräch - Angst vor Emotionen

Das Kündigungsgespräch ist für Führungskräfte eines der schwierigsten und unangenehmsten Gespräche. Viele Führungskräfte und Manager haben Angst oder fürchten sich vor diesem Gespräch. Es ist die Angst vor einer Situation der wir möglicherweise nicht gewachsen sind oder die wir nicht beherrschen können.

Dabei gehört Angst und Furcht erst einmal zu uns Menschen und zum Leben dazu und ist nichts Negatives. Sie schützt uns vor Gefahren und lässt uns, wenn wir bewusst damit umgehen und uns darauf vorbereiten Höchstleistungen erbringen.
Beim Kündigungsgespräch sind es die Emotionen, die uns Angst mache. Diese Emotionen die offen, ungefiltert und mit voller Wucht an die Oberfläche kommen und im Raum stehen. Dabei sind es nicht nur die Emotionen des oder der Gekündigten mit denen ich umgehen muss. Ausgelöst durch die Emotionen des Gegenübers muss ich jetzt auch noch mit meinen eigenen Emotionen umgehen. Wir fühlen uns unwohl, ohnmächtig, haben möglicherweise eigene Schuldgefühle, fühlen uns selber angegriffen und würden uns gerne verteidigen und rechtfertigen.

Emotionen sind für den rational, strukturiert und nüchtern denken Manager nicht erwünscht. Sie sind nicht berechenbar und steuerbar. Emotionen stehen im Weg bei der Zielerreichung und sind daher negativ.
Auch im Kündigungsgespräch trennen uns diese Emotionen von einem schnellen und reibungslosen Ablauf. Wie einfach wäre es, wenn alle Gekündigten gleich reagieren und das nüchtern abhandeln würden.
Doch wie das Einstellungsgespräch gehört auch das Kündigungsgespräch zu den unabdingbaren Aufgaben einer Führungskraft.

Die Trennung von Mitarbeitern ist der Gegenpol der Einstellung. Wobei deutlich zu sagen ist, bin ich gut und konsequent in der Einstellung, im Onboarding und in der Zusammenarbeit mit Mitarbeitern wird es weniger unangenehme Trennungen geben. Doch wie so oft werden die Fehler immer zu Beginn gemacht. Alles Weitere ist nur das Resultat des Fehlers und der weiteren Fehler. Dabei muss eines klar sein. Führungskräfte, die schon zu Beginn Fehler machen werden auch im Ausbügeln ihrer Fehler wieder Fehler machen.

Nicht ohne Grund richten Kündigungen großen Schaden an und kosten unnötig viel Geld. Der Grund wie so oft ist keine oder schlechte Vorbereitung. Infolgedessen werden sie dann auch stümperhaft durchgeführt. Das Resultat Ärger und Kosten.
Das führt zu noch mehr Angst vor dem Kündigungsgespräch. Zu der Angst vor den Emotionen kommt jetzt noch die Angst vor dem Versagen. Jetzt ist das Scheitern und der Ärger vorprogrammiert.